Durchschnittlich werden Elektrogeräte in Deutschland bis zu zwei Jahre verwendet. Anschließend landen sie als Elektroschrott in Abfallströmen. Die meisten Geräte sind noch weit darüber hinaus funktionsfähig. Vor allem Infrastrukturgeräte können hervorragend durch Aufbereitung weiterverwendet werden.
Allein im Jahr 2019 wurde weltweit 53,6 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert. Bis zum Jahr 2030 wird ein Zuwachs 74 Millionen Tonnen erwartet. Gegenüber 2014 würde dies eine Verdopplung bedeuten. Die Wiederverwendung von Elektrogeräten kann nicht nur wertvolle Ressourcen einsparen, sondern auch den wachsenden Müllbergen entgegenwirken. Nicht immer ist eine Aufbereitung von Altgeräten jedoch eine Option und sie müssen fachgerecht entsorgt werden. Damit verbunden sind einige Problematiken – welche das sind und welche Richtlinien für Elektroschrott existieren, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.
Weltweit wachsen die Müllberge
Elektromüllberge gehören zu den weltweit am schnellsten wachsenden Abfallströmen. Die Verarbeitung des Abfalls ist mit vielen Problemen verbunden. Die enthaltenen Schadstoffe, wie Cadmium, Quecksilber und Blei, belasten das Klima und die Umwelt erheblich. Gleichzeitig enthalten die Geräte viele wertvolle Rohstoffe, welche wiederverwertet werden können, wie Kupfer oder Eisen.
Elektroschrott wird allgemein zu selten an Wertstoffhöfen abgegeben, trotz aller Bemühungen, die Sammelquote zu verbessern. Auffallend ist der Rückgang von abgegebenen Altgeräten. Von 2016 bis 2018 wurde 20 Prozent weniger an alten Elektrogeräten eingesammelt, obwohl ein großer Zuwachs von Neugeräten verzeichnet wurde.
Der Grund dafür ist, dass viele Verbraucher zwar neue Geräte kaufen, die alten Geräte jedoch nicht bei Wertstoffhöfen abgeben. Schätzungen zufolge müssten 20 kg Müll pro Person abgegeben werden, in Realität handelt es sich meist nur um 7 kg.
Die größte Menge an Elektromüll wird in den Asien und Amerika erzeugt, mit 2 Millionen Tonnen im Jahr 2019 gehört Deutschland zu den Spitzenreitern in Europa.